Wochenlange Untersuchung nach russischem Hack auf Londoner Krankenhäuser befürchtet

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Symbol eines digitalen Schlosses über einem Krankenhaus mit russischer Flagge.

BerlinDie National Crime Agency und das National Cyber Security Centre untersuchen einen russischen Hackerangriff auf Krankenhäuser in London. Laut NHS England ist die Überprüfung der betroffenen Daten äußerst komplex und könnte Wochen oder sogar länger dauern.

Einbruch in Patientendaten: 300 Millionen Krankenakten betroffen

Laut The Guardian wurden bei dem Angriff Aufzeichnungen von 300 Millionen Patientenbesuchen, einschließlich Bluttestergebnisse für HIV und Krebs, entwendet. Betroffene Patienten sollten erneut Tests durchführen lassen.

NHS England hat folgende Angebote für betroffene Patienten eingerichtet:

  • Eine Website für Informationen und Unterstützung
  • Eine telefonische Helpline

Die Nationale Kriminalagentur leitet die strafrechtliche Ermittlung, kann jedoch derzeit keine weiteren Informationen bereitstellen.

Ransomware-Angriffe – Eine große Bedrohung durch Cyberkriminalität

Ransomware-Angriffe stellen ein erhebliches Problem in der Welt der Cyberkriminalität dar. Diese Attacken blockieren Computersysteme mithilfe bösartiger Software und verlangen Lösegeld für die Freigabe. Solche Angriffe sind äußerst störend und verursachen hohe Kosten. Sie richten sich gegen lokale Regierungen, Gerichte, Krankenhäuser, Schulen und Unternehmen. Die meisten dieser kriminellen Gruppen agieren aus Ländern, die früher zur Sowjetunion gehörten, was ihre Strafverfolgung erschwert.

Im Jahr 2017 wurde das öffentlich finanzierte Gesundheitssystem Großbritanniens von einem Ransomware-Angriff heimgesucht, der die Computersysteme der Krankenhäuser lahmlegte. Dadurch mussten Abteilungen und Notaufnahmen schließen und Behandlungen wurden unterbrochen.

Hackerangriffe: Verbindung zu berüchtigter Qilin-Gruppe vermutet

Die aktuellen Hackerangriffe werden vermutlich von der Qilin-Gruppe, auch bekannt als Agenda, durchgeführt. Diese Gruppe wirbt auf Darknet-Foren und vermietet Schadsoftware an andere Hacker, die dann die Angriffe ausführen und einen Teil des Lösegelds erhalten. Laut Louise Ferrett von Searchlight Cyber, einem Unternehmen, das Cyber-Bedrohungen untersucht, hat Qilin bereits mehr als 100 Opfer aufgelistet.

NHS England ist sich des Unmuts der Patienten bewusst. Es gibt zu, dass erneute Tests besonders für diejenigen schwierig sind, die wichtige Testergebnisse benötigen. Diese Situation unterstreicht die ernsthaften und schädlichen Auswirkungen von Ransomware auf lebenswichtige Dienste und zeigt, wie anfällig Gesundheitssysteme für Cyberbedrohungen sein können.

Polizei und IT-Experten arbeiten gemeinsam daran, das Problem zu beheben. Ihr Ziel ist es, die gestohlenen Daten zu schützen und weitere Hackerangriffe zu verhindern. Da die Daten und die eingesetzten Hackermethoden sehr komplex sind, wird dies jedoch Zeit in Anspruch nehmen.

Experten warnen vor möglichen Betrugsversuchen infolge des Datenlecks. Patienten sollten sich nur an offizielle Stellen wenden, um Informationen und Unterstützung zu erhalten. Verdächtige E-Mails oder Nachrichten sollten unverzüglich an die Cybersicherheitsbehörden gemeldet werden.

Ransomware stellt weltweit ein zunehmendes Problem dar. Besonders Organisationen in kritischen Bereichen wie dem Gesundheitswesen benötigen starke Cyber-Abwehr. Die derzeitige Untersuchung des Londoner Krankenhaus-Hacks wird hoffentlich weitere Informationen liefern und dazu beitragen, bessere Praktiken zu etablieren, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Dieser Angriff verdeutlicht, wie wichtig es ist, auf Cyberbedrohungen vorbereitet zu sein. Er erinnert uns daran, dass der Schutz unserer digitalen Informationen unverzichtbar ist. Gesundheitssysteme müssen ihre Sicherheitsmaßnahmen verbessern, um sich gegen hoch entwickelte Cyberangriffe zu wappnen.

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