Studie zeigt: 6 Prozent der Schwangeren nutzen Cannabis trotz gesundheitlicher Risiken
BerlinEine Untersuchung des College of Public Health der Universität Georgia ergab, dass etwa 6 % der schwangeren Frauen im letzten Monat ihrer Schwangerschaft Marihuana konsumieren. Viele dieser Frauen sind sich der gesundheitlichen Risiken nicht bewusst, die Babys mit niedrigem Geburtsgewicht, Frühgeburten und Entwicklungsprobleme umfassen können. Die Studie, basierend auf Daten der Nationalen Umfrage über Drogenkonsum und Gesundheit, unterstreicht die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung über die Risiken des Marihuanakonsums während der Schwangerschaft.
Forscher hoben mehrere wesentliche Aspekte hervor.
Schwangere Frauen und der Konsum von Marihuana
- Etwa 70,9% der schwangeren Frauen, die Marihuana konsumieren, sehen darin kaum oder kein Risiko während der Schwangerschaft.
- Zwei Drittel der Konsumentinnen leben in Bundesstaaten, in denen medizinisches Marihuana legalisiert ist.
- Der Großteil des Konsums findet im ersten Trimester statt, meist um morgendliche Übelkeit zu lindern.
Viele Menschen halten Marihuana für unbedenklich bei der Behandlung von Übelkeit, doch es mangelt an Bewusstsein über die damit verbundenen Risiken. Diese Verwirrung rührt von widersprüchlichen Informationen über Marihuana her, das oft als harmloser angesehen wird als Alkohol oder illegale Drogen. In Regionen, in denen medizinisches Marihuana erlaubt ist, könnten schwangere Frauen fälschlicherweise annehmen, dass es sicher ist, was sie dazu verleiten könnte, es während der Schwangerschaft zu verwenden.
Gesetze zur Verwendung von Marihuana sind verwirrend. In 25 Bundesstaaten ist Marihuana für den Freizeitgebrauch legal, und in 14 weiteren ist es für medizinische Zwecke erlaubt, was den Zugang erleichtert. Dies könnte schwangere Frauen dazu verleiten, die Ratschläge ihrer Ärzte zu ignorieren und eigenständig Marihuana zu nutzen. Aus diesem Grund sollten Gesundheitsfachkräfte offen mit Schwangeren über die Gefahren des Marihuanakonsums sprechen. Sie sollten sicherere Alternativen vorschlagen und Unterstützung bieten, um Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit und Erbrechen zu bewältigen.
Schwangere Frauen, die an psychischen Problemen wie schwerer Depression leiden, konsumieren häufig mehr Marihuana. Die Erfüllung ihrer psychischen Gesundheitsbedürfnisse kann dazu beitragen, ihren Marihuanakonsum zu reduzieren.
Die Untersuchung schlägt vor, Richtlinien und Bildungsprogramme zu entwickeln, um Missverständnisse bei schwangeren Frauen aufzuklären. Dazu könnte gehören, den Substanzgebrauch bei Vorsorgeuntersuchungen zu überprüfen und leicht verständliche Informationen über die Gefahren des Marihuanakonsums während der Schwangerschaft bereitzustellen. Diese Strategie kann dazu beitragen, die Gesundheit von Müttern und ihren Babys zu schützen, indem sichergestellt wird, dass Mütter über alle potenziellen Risiken informiert sind.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1111/ajad.13651und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Mohammad Rifat Haider, Sabrina Karim, Jayani Jayawardhana, Nathan B. Hansen, Zelalem T. Haile. Association between state‐level medical marijuana legalization and marijuana use during pregnancy: A population‐based study. The American Journal on Addictions, 2024; DOI: 10.1111/ajad.13651Diesen Artikel teilen