Neue Studie: Wie die Wahl der Geburtsposition die Zufriedenheit der Mütter beeinflusst
BerlinEine aktuelle Studie untersucht, wie verschiedene Gebärpositionen – etwa Liegen, Sitzen oder Hocken – die Zufriedenheit der Mutter beeinflussen. Die Forscher der Universitätsklinik Bonn, der Universität Bonn und der Universität zu Köln führten die Untersuchung durch. Dabei wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, den Müttern die Wahl der Gebärposition zu überlassen. Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich hauptsächlich auf medizinische Ergebnisse konzentrierten, steht hier im Vordergrund, wie zufrieden die Mütter mit ihrem Geburtserlebnis sind.
Wichtige Ergebnisse der Studie zeigen:
- Die Mehrheit der Frauen brachte in liegender Position zur Welt.
- Frauen waren zufriedener, wenn sie ihre Geburtsposition selbst wählen konnten.
- Die Zufriedenheit sank, wenn die Position vom medizinischen Personal vorgegeben wurde.
- Eine selbst gewählte Rückenlage führte zu höherer Zufriedenheit im Vergleich zu von Ärzten vorgeschriebenen Positionen.
Liegende Position Während der Geburt: Bequem für Ärzte, weniger für Frauen?
Die Untersuchung zeigt, dass in westlichen Kulturen die Rückenlage während der Geburt weit verbreitet ist, da es für das medizinische Personal einfacher ist, Unterstützung zu leisten. Dennoch könnte diese Position für die gebärende Frau nicht die bequemste sein. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen zufriedener mit ihrem Geburtserlebnis sind, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Position selbst zu wählen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die derzeitigen Praktiken in Entbindungsstationen möglicherweise überdacht werden sollten. Sollten Gesundheitsanbieter mehr Auswahl bei den Geburtspositionen zulassen? Die Studie legt nahe, dass es das Geburtserlebnis verbessern könnte, wenn Frauen mehr Optionen geboten werden. Dafür wären möglicherweise Veränderungen in der Ausbildung sowie in der Kommunikation zwischen den werdenden Müttern und dem medizinischen Personal erforderlich. Wenn Frauen die Wahl ihrer bevorzugten Geburtsposition hätten, könnte dies zu einer höheren Zufriedenheit mit ihrer Betreuung führen.
Die Studie betont die Notwendigkeit von mehr Bildung und Bewusstsein sowohl für medizinisches Personal als auch für schwangere Frauen. Bei medizinisch bedingten Notwendigkeiten sollte klar kommuniziert werden, weshalb viele Frauen unzufrieden waren, da sie sich in ihren Entscheidungen nicht ausreichend respektiert fühlten. Eine offene Kommunikation kann somit ihre Erfahrungen verbessern.
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie zielt darauf ab, die aktuellen geburtshilflichen Praktiken zu überdenken. Im Mittelpunkt steht ein stärker auf die individuellen Bedürfnisse und das Wohlbefinden der werdenden Mutter ausgerichteter Ansatz bei Geburten. Dies könnte zu einer patientenorientierteren Versorgung in Entbindungsstationen führen und dazu beitragen, dass Mütter sich glücklicher und zufriedener fühlen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1007/s00404-024-07770-1und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Nadine Scholten, Brigitte Strizek, Mi-Ran Okumu, Ibrahim Demirer, Jan Kössendrup, Lissa Haid-Schmallenberg, Malte Bäckmann, Arno Stöcker, Natalie Stevens, Anna Volkert. Birthing positions and mother`s satisfaction with childbirth: a cross-sectional study on the relevance of self determination. Archives of Gynecology and Obstetrics, 2024; DOI: 10.1007/s00404-024-07770-1Diesen Artikel teilen