Nagasaki: 79. Jahrestag der A-Bombe mit politischem Eklat

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Durch Hans Meier
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Friedensparkdenkmal mit leeren Stühlen und Fahnen.

BerlinGedenken in Nagasaki: Schweigeminute und fehlende Diplomaten

Um 11:02 Uhr hielten die Teilnehmer in Nagasaki eine Schweigeminute ab, um an den Zeitpunkt zu erinnern, als vor 79 Jahren eine Plutoniumbombe explodierte. Über 2.000 Menschen, darunter Vertreter aus 100 Ländern, nahmen an der diesjährigen Zeremonie für die Opfer des Atombombenabwurfs teil. Dabei fehlten jedoch auffallend Botschafter mehrerer bedeutender Länder wie:

  • Die Vereinigten Staaten
  • Kanada
  • Frankreich
  • Deutschland
  • Italien
  • Das Vereinigte Königreich
  • Die Europäische Union

Diese Länder entsandten weniger hochrangige Vertreter, da der Bürgermeister von Nagasaki, Shiro Suzuki, beschlossen hatte, Israel von der Zeremonie auszuschließen.

Die Debatte über einen Ausschluss Israels ist von Bedeutung. Suzuki äußerte Bedenken wegen möglicher Proteste im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg als Grund. Der US-Botschafter Rahm Emanuel hingegen war der Meinung, die Entscheidung sei politisch motiviert, besonders angesichts der strengen Sicherheitsvorkehrungen für den Besuch von Premierminister Fumio Kishida. Neben Emanuel nahmen auch die israelischen und britischen Botschafter an einer Veranstaltung in Tokio teil, um der Bombenopfer zu gedenken.

Israels Ausschluss sorgt für Diskussionen. Viele Menschen empfinden es als ungerecht, Israel mit Russland und Belarus zu vergleichen. Emanuel erklärte, dass seine Teilnahme an der Friedenszeremonie in Nagasaki bedeuten würde, dass er diese politische Sichtweise unterstützt. Der israelische Botschafter Gilad Cohen bedankte sich bei den Ländern, die gegen Israels Ausschluss protestierten, und nannte sie Befürworter einer gerechten Sache.

Veränderungen in den japanisch-amerikanischen Beziehungen

Japan hat kürzlich seine Unterstützung für den nuklearen Schutz der USA angesichts regionaler Spannungen bekundet. Kishidas Ziel einer atomwaffenfreien Welt wird von Überlebenden der Atombomben skeptisch betrachtet. Kritiker weisen auf Japans Abhängigkeit von der amerikanischen Nuklearverteidigung und seine wachsende militärische Stärke hin.

Japan steht vor einer Herausforderung: Einerseits will das Land Kernwaffen abschaffen, andererseits hängt seine Sicherheit davon ab. Diese widersprüchliche Haltung macht die internationalen Beziehungen Japans kompliziert, wie die diesjährige Gedenkfeier in Nagasaki zeigt.

Japan möchte den Schutz durch die USA behalten, weil Nordkoreas Raketen und Chinas militärische Aktivitäten eine Bedrohung darstellen. Diese Sicherheitsbedenken zu managen, während man sich an die eigene Geschichte erinnert, bleibt für Japan eine heikle Angelegenheit.

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