Förderung der Vielfalt der Vogelarten in Deutschland: neue Wege zur Verstärkung des Schutzes erforderlich

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Durch Ernst Müller
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Verschiedene Vögel in lebhaften deutschen Naturlandschaften.

BerlinDeutschland bemüht sich, seine Vogelarten durch spezielle Schutzgebiete im Rahmen der Natura 2000-Initiative der Europäischen Union zu schützen. Doch eine neue Studie der Universität Göttingen und des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) zeigt gemischte Ergebnisse. Die Forschung ergab, dass 62 % der untersuchten Vogelarten häufiger in diesen Gebieten vorkommen, aber lediglich 17 % dieser Arten sich zwischen 2012 und 2022 verbessert haben. Dies unterstreicht die Notwendigkeit gezielterer Schutzmaßnahmen.

Bürgerwissenschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung dieser Gebiete. Über die Plattform ornitho.de wurden mehr als 90 Millionen Vogeldaten aus ganz Deutschland gesammelt, was ein tieferes Verständnis der Funktionsweise von Lebensräumen ermöglicht. Die Studie zeigt, dass Bürgerwissenschaftsplattformen wichtige Biodiversitätsdaten erfassen können, auch wenn sie Herausforderungen wie unregelmäßige Datenerfassung meistern müssen. Diese Plattformen sind wertvoll, da sie viele Teilnehmer einbeziehen und eine große Fläche abdecken.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die bloße Schaffung von SPAs nicht ausreicht. Der Fokus sollte auf der Wiederherstellung von Lebensräumen und der Entwicklung spezifischer Schutzpläne liegen. Derzeit mangelt es an finanziellen Mitteln und Personal, daher sind zusätzliche Ressourcen erforderlich, um Lebensräume für bedrohte Arten zu verbessern.

  • Spezielle Finanzierung für Projekte zur Wiederherstellung von Lebensräumen bereitstellen
  • Gezielte Maßnahmen für die spezifischen Bedürfnisse einzelner Arten umsetzen
  • Personalaufstockung für ein effektives Flächenmanagement erhöhen
  • Langfristige Strategien zur Überwachung und Anpassung entwickeln
  • Lokale Gemeinschaften in den Naturschutz einbeziehen

Bürgerwissenschaftliche Plattformen spielen eine bedeutende Rolle, jedoch könnte ihre Nützlichkeit durch den Einsatz von standardisierteren Methoden noch weiter gesteigert werden. Mit präziseren und einheitlicheren Daten wäre es einfacher, zwischen geschützten und ungeschützten Gebieten zu unterscheiden.

Diese Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die besonderen Schutzgebiete (BSG) besser zu verwalten. Angesichts des zunehmenden Verlusts von Lebensräumen und des Klimawandels müssen wir diese Gebiete nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickeln. Die Bemühungen in Deutschland könnten als Vorbild für andere EU-Länder dienen und möglicherweise zu politischen Veränderungen führen, die einen sorgfältigeren Umgang mit Ressourcen und bessere Managementmethoden erfordern. Indem sich Deutschland auf diese bedeutenden Gebiete konzentriert, kann es seine Naturschutzmaßnahmen erheblich stärken und gewährleisten, dass zukünftige Generationen die vielfältige Vogelwelt weiterhin genießen können.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.biocon.2024.110801

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

F.J. Pflüger, C. Frank, M. Busch, J. Wahl, R. Dröschmeister, C. Sudfeldt, J. Kamp. Semi-structured citizen science data reveal mixed effectiveness of EU Special Protection Areas (SPA) in Germany. Biological Conservation, 2024; 299: 110801 DOI: 10.1016/j.biocon.2024.110801
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