Herzschmerzfamilien: Hoffnung schwindet nach belarussischem Gefangenentausch

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Durch Johannes Müller
- in
Stacheldrahtzaun mit belarussischer Flagge im Hintergrund

BerlinVerwandte politischer Gefangener in Belarus sind verärgert über den jüngsten Gefangenenaustausch zwischen Ost und West. Der Austausch fand am 1. August statt und beinhaltete die Freilassung nur eines Gefangenen aus Belarus, des deutschen Sanitäters Rico Krieger, der im Vorjahr wegen Terrorismus verhaftet worden war. Mehr als 30 politische Gefangene aus Belarus befinden sich weiterhin unter harten Bedingungen in Haft. Im Tausch wurden 16 westliche und russische Dissidenten gegen acht im Ausland inhaftierte Russen ausgetauscht, was bei den belarussischen Familien Enttäuschung auslöste.

Viasna: Dringende Freilassung politischer Gefangener in Belarus gefordert

Laut der belarussischen Menschenrechtsorganisation Viasna hat die Freilassung politischer Gefangener oberste Priorität. Pavel Sapelka von Viasna erklärte, dass sie in Gesprächen mit westlichen Diplomaten die Dringlichkeit der Freilassung betont haben. Zudem erwähnte er, dass einige westliche Länder bereits geheime Verhandlungen mit der belarussischen Regierung geführt haben.

Familien der Gefangenen leiden sehr. So erhält Piotr Pinchuk nur selten Nachrichten von seinem Partner, Ales Bialiatski. Bialiatskis Gesundheitszustand hat sich stark verschlechtert, und er wird häufig ohne notwendige Medikamente in Einzelhaft gesteckt.

Situation auf einem Blick:

  • Im jüngsten Austausch wurde nur ein Gefangener, Rico Krieger, freigelassen.
  • Mehr als 30 belarussische politische Gefangene sind weiterhin in Haft.
  • Viasna hat den westlichen Diplomaten die Dringlichkeit ihrer Freilassung mitgeteilt.
  • Einige Gefangene, wie Ales Bialiatski, sind bei schlechter Gesundheit und unterliegen harten Bedingungen.

Sviatlana Tsikhanouskaja, eine bekannte Oppositionsführerin, war mit dem Abkommen äußerst unzufrieden. Ihr Ehemann, Siarhej Tsikhanouski, wurde wegen seines politischen Engagements inhaftiert und zu einer Haftstrafe von 19½ Jahren verurteilt. Tsikhanouskaja musste Belarus verlassen, setzt jedoch ihre Bemühungen fort, westliche Unterstützung gegen die Herrschaft von Präsident Alexander Lukaschenko zu mobilisieren.

Belarus setzt weiterhin auf strenge Maßnahmen, doch diese reichen nicht aus, um Lukaschenko zum Umdenken zu bewegen. Seine Regierung geht nach wie vor hart gegen die Opposition vor und zeigt damit eine klare Absicht, die Kontrolle zu bewahren.

Die jüngste Vereinbarung hat die Erwartungen der Familien belarussischer politischer Gefangener nicht erfüllt. Trotz der Enttäuschung geben Aktivisten und Angehörige die Hoffnung nicht auf. Sie appellieren weiterhin an andere Länder um Unterstützung und suchen nach neuen Wegen, Lukaschenko zur Freilassung der verbleibenden Gefangenen zu bewegen.

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