KI-Antworten täuschen Prüfer: 94 % der Antworten im Blindtest unentdeckt
BerlinForscher der Universität Reading haben entdeckt, dass Prüfer oft Antworten übersehen, die von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden. In der in PLOS ONE veröffentlichten Studie nutzten die Wissenschaftler ChatGPT, um Prüfungsantworten für verschiedene Psychologiekurse zu verfassen. Das Ergebnis: 94 % dieser KI-generierten Antworten wurden nicht erkannt. Darüber hinaus erzielten die KI-Antworten sogar durchschnittlich höhere Bewertungen als die von menschlichen Studenten.
- 94 % der KI-generierten Antworten blieben unerkannt.
- KI-generierte Antworten erhielten im Durchschnitt höhere Bewertungen als menschliche Antworten.
- Der größte und strengste Blindtest dieser Art.
Die Universität untersucht, wie KI Forschung, Lehre und Bewertung unterstützen oder beeinträchtigen kann. Basierend auf ihren Erkenntnissen haben sie bereits neue Empfehlungen an Mitarbeiter und Studierende herausgegeben.
Dr. Peter Scarfe und Professor Etienne Roesch, die die Studie geleitet haben, betonen die Bedeutung für Schulen weltweit. Eine kürzlich durchgeführte UNESCO-Umfrage zeigt, dass weniger als 10% der Schulen und Universitäten Richtlinien zur Nutzung von generativer KI haben. Dies ist entscheidend, um die Integrität des Bildungswesens zu gewährleisten.
Professorin Elizabeth McCrum, verantwortlich für Bildung und Studentenerfahrung an der Universität Reading, betonte, wie künstliche Intelligenz viele Lebensbereiche verändern wird, einschließlich der Bildung. „An der Universität Reading arbeiten wir intensiv daran, alle Aspekte unseres Lehrens zu überprüfen“, sagte sie. Dazu gehört auch der verstärkte Einsatz von Technologie, um das Studium zu verbessern und Absolventen mit praxisnahen Fähigkeiten auszustatten.
Die Universität Reading hat innovative Lehrmethoden über verschiedene Fächer hinweg eingeführt. Alte Prüfungsverfahren werden durch solche ersetzt, die besser auf die im Berufsleben benötigten Fertigkeiten abgestimmt sind, beispielsweise durch die Nutzung von KI-Tools. Dies ermöglicht den Studierenden, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten effektiver unter Beweis zu stellen.
Schulen und Universitäten weltweit sollten ähnliche Maßnahmen ergreifen. Sie müssen neue Regeln und Richtlinien zur Handhabung von KI entwickeln. Dies ist wichtig, um Bildungstests gerecht zu gestalten und die Schüler auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Eine Studie der Universität Reading zeigt, dass Schulen schnell handeln und zusammenarbeiten müssen, um das wachsende Problem der Künstlichen Intelligenz zu bewältigen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0305354und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Peter Scarfe, Kelly Watcham, Alasdair Clarke, Etienne Roesch. A real-world test of artificial intelligence infiltration of a university examinations system: A “Turing Test” case study. PLOS ONE, 2024; 19 (6): e0305354 DOI: 10.1371/journal.pone.0305354Diesen Artikel teilen